Der Körper hat bekanntlich Konjunktur in der Gegenwart, er wird geradezu zelebriert. Man nimmt Korrekturen vor, man umhüllt ihn auf das Raffinierteste und legt ihn frei auf das Eindeutigste. Der Körper ist das Experimentierfeld für jene Mentalität, welche die Postmoderne vielleicht am gründlichsten charakterisiert: Der Körper wird aufgeladen mit Theatralik. Auftritt ist alles und das Unkonventionelle, Transgressive und Konstruktivistische sein Medium. Zölibat gilt als ultimative Perversion, Geschlechtsumwandlung dagegen ist eine souveräne Geste freien Willens. Der Körper wird theatralisiert und damit wird er kulturalisiert. Er ist Zeichen und Zeichenträger, bis in die kleinste Pore hinein geprägt von Signifikanz.